Steht das Flugzeug erstmal außerhalb der Bahn oder gar schon vor dem Hänger, stehst du vor einer schwerwiegenden Entscheidung:

  • Bier oder Kaffee und Kuchen und dann die Maschine
  • oder umgekehrt ?

Bei mir geht diese epische Debatte immer zu Gunsten von Kaffee und Kuchen aus, es sei denn ein Tschawidda dräut.

 

Aber danach kommst du nicht um die anstehenden Arbeiten herum :

  • Die IGC-Files müssen ausgelesen werden. Wie das geht, ist abhängig von deiner Gerätekonfiguration. Das dauert lange, deshalb starte ich das zuerst.
    Bei mir - mit PDA und CAI - muss ich auf dem PDA ein Progrämmchen starten, das die Daten aus dem CAI-Logger ausliest und auf den PDA speichert. Von dort aus kommen sie dann später entweder über die Dockingstation und die Synchronisation oder über die SD-Karte aus dem PDA auf den PC.
  • Und ich stecke die SD-Karte in meinen FLARM-Logger, schalte ihn aus und wieder ein und dann nudelt er den letzten IGC-File auf die Karte. Die wird dann entnommen, in den PC gesteckt und ausgelesen.
  • Du musst das restliche Wasser ablassen, so denn deine Mühle über Wasserballast verfügt.
  • Während des Fluges hat sich wegen der Temperaturgradienten Feuchtigkeit unter deinem Allerwertesten in der Sitzschale gesammelt. Die darf da nicht bleiben, sonst bildet sich ein sanfter, später " wohl"-riechender Schimmelüberzug. Der Fallschirm und dein Sitzkissen müssen aus dem Cockpit raus, umgedreht werden und in Luft und Sonne trocknen.
  • Die Pissbeutel müssen aus dem Flugzeug raus.
  • Die Kompensationsdüse wird abgebaut und sicher (gegen Verlieren, Verbiegen, Zerbrechen) verstaut. Das Loch in der Seitenflosse wird mit einem Stopfen abgedichtet, damit beim Waschen kein Wasser eindringen kann.
  • Verfügst du über einen PDA, wirst du ihn jetzt ausbauen müssen.
  • Die Batterien müssen ausgebaut werden.
  • Die Reste deiner Ernährung, Krümel, Schalen, Papierchen müssen aus dem Cockpit raus.
  • Dein LiquiPak oder CamelBak oder die Flasche, aus der du getrunken hast, müssen aus dem Cockpit raus.
  • Die Flugzeugpapiere und das Betriebshandbuch kommen an einen sicheren Ort.
  • Das ELT wird ausgeschaltet.
  • Das Flugzeug wird gesäubert (Mücken, Fett, Pinkelreste, ...).
    Walter Scheider (†) hat mich gelehrt, dass Segelflugzeuge - entgegen der landläufigen Meinung - nicht im Wasser baden müssen. Wenn sie mit einem sanften Lackreiniger gesäubert werden, hinterher noch mit ein wenig Wachs nachpoliert werden, sind sie dankbar. Kunstharz ist hygroskopisch (wasserliebend) und saugt sich voll in mikroskopischen Rissen. Auf Dauer geht die Kiste so kaputt. Das wird ganz offensichtlich, wenn du an die Kälte beim Wellenfliegen denkst.
  • Die Abklebungen werden entfernt.
  • Die Klebereste werden mit Waschbenzin entfernt.
  • Das Flugzeug wird auseinandergenommen und in die Kiste gesteckt oder es bekommt die Pyjamas angezogen und wird festgebunden.

 

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