Es wurde schon festgehalten, dass die optimale Fluggeschwindigkeit (im Jargon die "Sollfahrt") abhängig ist vom meteorologischen Fallen der Luftmasse (LMS) und dem erwarteten Steigen (ES). Links noch einmal die Zeichnung dazu.
ES - LMS = Eingangswert
Das Luftmassensinken hat natürlich negatives Vorzeichen (Fallen == negativ), deshalb wird der Eingangswert größer, wenn mehr Luftmassensinken herrscht.
Das Luftmassensinken wird dir durch die umgebende Atmosphäre "aufgezwungen", das erwartete Steigen hast du allein in der Hand. Mit wachsender Erfahrung wirst du lernen, diese Größe nicht schlicht als das "erwartete Steigen" zu verstehen, sondern es als eine in weiten Grenzen frei einstellbare taktische Stellschraube zu interpretieren - eben den sog. MacCready-Wert -, mit der du zwischen konservativem Flugstil und aggressivem Flugstil hin- und herschalten kannst.
Die rechte Zeichung ist der schon mehrfach bemühten Excel-Datei für die LS4-Polare entnommen.
Zunächst lenke ich deine Aufmerksamkeit auf die drei willkürlich gewählte Tangenten, die da eingezeichnet sind, für 0,5 m/s, 1 m/s und 3 m/s Eingangswert.
Zu jeder dieser Tangenten gibt es den Eingangswert (links nach oben an der Achse abzulesen) und die Sollfahrt, bei der die Tangente die Polare berührt. Diese Wertepaare kannst du als Punkte in die Zeichnung eintragen. Das habe ich gemacht, das ist die gelbe Kurve. Diese Kurve nennt man MacCready-Kurve. Sie gibt zu jedem Eingangswert an, welche Geschwindigkeit geflogen werden soll.
Wenn du einen MacCready-Ring bauen willst, musst du die Wertepaare dieser Kurve benutzen.
Die Werte für den MacCready-Ring findest du auf dem Blatt "Polare" und isoliert auf dem letzten Blatt "MacCready-Ring". Aus dieser Tabelle habe ich den linken MacCready-Ring erzeugt.
Wenn du mit MC 2 ( = 2 m/s) fliegen willst, musst du das Dreieck des Ring auf 2 m/s Steigen stellen und dann versuchen die Geschwindigkeit außen auf dem Ring einzuhalten, auf die der Zeiger des Variometers zeigt.
Ich verspreche dir, es wird dir nicht gelingen.
Du kannst nur immer der Tendenz nachfliegen. Wenn der Zeiger auf schnellere Geschwindigkeiten deutet als du gerade inne hast, dann musst du leicht drücken - und umgekehrt. Steuere die Fahrtänderungen gemächlich, sonst macht dich der Zeiger kirre.