Zusammenstöße in der Luft sind beim Segelfliegen ein ernstes Thema. Seit 2004 haben wir endlich ein preislich erschwingliches System, um dieses Risiko stark zu mindern: FLARM.

Technisch stark verschieden, aber in der Wirkung ähnlich wie TCAS, beruht dieses technische Verfahren auf dem Prinzip, dass alle FLARM-Geräte Informationen über ihre jeweilige Position, Höhe, Geschwindigkeit, Höhenänderung austauschen. Jedes Gerät sendet seine eigenen Daten und empfängt alle Daten von anderen Flugzeugen. Die Geräte senden mit einer sehr geringen Leistung. Das führt dazu, dass sich nur FLARMs aus Flugzeugen in relativer Nähe zueinander empfangen können. Der Empfangsradius liegt bei max. 25 km, typisch bei 4-12 km.

Abenteuerlicher FLARM-Einbau in einer DG800Jedes Gerät siebt aus der Menge von Informationen, die es empfängt (beschränkter Radius), die Information raus, die es als relevant ansieht (Flugzeuge im Umkreis von ca. 5 km). Das heißt, die Information über die Flugzeuge, die dem eigenen Flugzeug "gefährlich" nahe sind oder kommen können. Dabei werden die Flugbahnen der beteiligten Flugzeuge vom FLARM vorausgerechnet.

ButterFly in einer DG800Von verschiedenen Drittfirmen gibt es Erweiterungen der kleinen FLARM-Kiste.

Das Standard-Flarm-Display (V4) kann nur Informationen für einen einzigen "Gegner" darstellen. Die räumliche Orientierung und Darstellung aller "Gegner" ist nicht machbar. Diesem Mangel setzen das ButterFly-Display und das FlarmView ein Ende.

FlarmView oben rechtsDarüberhinaus stellt die Fa. Triadis ein kleines Gerät her, das eine Sprach-Ausgabe der FLARM-Warnung erzeugt, so dass die visuelle Informationsaufnahme vom Display entfällt (Akustisches Sprachmeldesystem TR-DVS).

Diese Szene ist zur Zeit (2014) sehr aktiv. Die neuesten Entwicklungen verbinden FLARM- und Transponder-TCAS-Technologie. Da es in Deutschland immer mehr Kleinflughäfen gibt, an denen Jets per IFR anfliegen, wäre es für uns als Segelflieger natürlich eine tolle Sache, wenn wir vor der Annäherung von Jets gewarnt würden.


 

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