Zwei weiße Tücher brauchst du, 5 m lang, 50 cm breit. Mit denen lässt sich ein „Aufsetzfeld“ 5 m mal 40 m irgendwo auf dem Platz auslegen, auf das du zur Übung zielen kannst. Ziel sollte sein, in diesem Feld aufzusetzen, - ohne Schönheitspunkte.
Es spricht nichts dagegen, dieses Feld beim Flugbetrieb während des Tages zu verlegen (das sollte der FL machen) und mit jedem Flug die Ziellandung zu üben. Du musst vorher mit dem FL reden, weil solche Landungen eben nicht „schön“ sind, sondern manchmal als „Plumps-Landung“ oder als „an-den-Boden-geschweißt“ bezeichnet werden.
In genauer Absprache mit dem FL kann das Feld sogar mal diagonal in den Platz gelegt werden. Das kommt einer echten Außenlandung dann schon recht nahe, weil die gewohnte Landeeinteilung nicht mehr stimmt.
Wenn du so zur Zufriedenheit deines Fluglehrers auf jedem "Handtuch" landen kannst, dann kann er dich auch ohne Sorge in die weite Welt des Überlandflugs entlassen.
Was aber wesentlicher ist: Du hast dir die Sicherheit erarbeitet, dass du das kannst - und die erste Außenlandung - die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche - hat für dich sofort einen großen Teil ihres Schreckens verloren.
Ganz besonders schick wird das, wenn dein FL ohne das vorher anzukündigen, dir während deines 3-h-Flugs mit der LS4 beim Näherkommen an den Platz erklärt, dass du bitteschön im Feld landen sollst und du schaffst es.
Und weiter:
Um euren Platz herum gibt es sicher viele flache Äcker. Es spricht nichts dagegen, im Herbst, wenn keine Bewachsung mehr stört oder zerstört werden kann, echte Außenlandungen zu machen. Es ist dir ja sicher bekannt, dass deine Fliegerkameraden gegen einen kleinen Obolus, sprich Kasten Licher, gerne bereit sind, deine Maschine 5 km vom Heimatplatz entfernt vom Acker zu holen. Außerdem:
Auch das Ausgeben von Kästen Bier musst du als angehender Leistungsflieger mal üben.
Wenn du dich selbst prüfen willst, ob du die "Überlandflug-Außenlande-Reife" hast, dann versuche mit dem Flugzeug deiner Wahl bei drei aufeinander folgenden Flügen jeweils ein markiertes Feld wie oben beschrieben zu treffen, voll abgefangen zu landen. Die Kiste darf ruhig plumpsen.
- Dabei darfst du beim ersten Flug die Klappen und auch Slip als Landehilfen benutzen,
- bei zweiten Flug nur die Klappen und
- beim dritten Flug musst du slippen bis unter 10 m Höhe, ausleiten und von da an darfst du nur noch die Klappen benutzen.
Der Gag an der Sache ist, dass du dir der Höhenmesser verklebst.
Früher, als der Horst noch aktiver Akaflieger war (heute ist er nur noch ein sogenannter "alter Sack", sprich "alter Herr", der Spenden absondert), galt diese Übung obligatorisch. Der Versuch musste angemeldet werden. Alle haben akribisch aufgepasst, dass keine Regel verletzt wurde. Das Bestehen der Prüfung wurde durch die Pflicht zur Ausgabe eines Kastens Bier bestraft. Wenn du die Prüfung verpatzt hast, musstest du auch einen bezahlen. Da hat man vorher schon mal geübt ...
Wenn du für dich die Prüfung schaffst, dann darfst du Jagd machen auf bisher unbelandete Vorgärten.
Diese Übung ist nicht zu verwechseln mit dem notorischen "Opa-Wolf-Ziellandewettbewerb" aus Südhessen. Das ist eigentlich gar kein Ziellandewettbewerb, sondern ein Zielrutschwettbewerb.