Kursabweichung unter 15° wirst du wahrscheinlich kaum als Verringerung deiner Durchschnittsgeschwindigkeit wahrnehmen. Erst wenn die Abweichungen bei 30° und mehr liegen, müssen sie sich deutlich lohnen, sonst spürst du die Umwege in der Durchschnittsgeschwindigkeit. Abweichungen von mehr als 40° bedürfen eines guten Grundes.

Wenn du schnell unterwegs bist bei gutem Wetter, also mit MacCready-Einstellungen über einem Meter, dann werden Umwege immer teurer. Du musst dann gute Gründe haben, einen Umweg in Kauf zu nehmen, zum Beispiel eine ausnutzbare Konvergenzlinie parallel zum Kurs oder einen weithin sichtbar guten Bartes (Kraftwerk) oder Wolkenstraßen.

In manchen Situationen kannst du Kursabweichungen nicht vermeiden, dann wenn nur eine Riesenabweichung zum Erfolg führt (z.B. am ersten Tag der Quali in Bayreuth 2008, wo der letzte Schenkel von Bamberg direkt nach Bayreuth nur mit einem Umweg über Kulmbach zu bewältigen war).

Ich hab's verbaselt.

Also :

  • Kleine Umwege, nur zu.
  • Keine großen Umwege, wenn der Tag gut ist.
  • Aber jeden Umweg, wenn es sonst überhaupt nicht weiter geht.

Kursabweichung sind dann schon strategisch angebracht, wenn du noch eine große Distanz auf dem Schenkel zu fliegen hast, aber sehen kannst, dass der gerade Kurs durch schlechtes Wetter führt.

 

Generell gilt : Je früher auf der Teilstrecke eine Kursabweichung begonnen wird (je flacher Abweichwinkel) und je länger, die Strecke nach der maximalen Kursabweichung wieder bis zum Zielpunkt der Teilstrecke ist, umso besser ist es, umso geringer sind deine Umwege.

 

Wie an vielen Stellen der Segelflug-Theorie hat John Cochrane das gut zusammengefasst, leider nur in Englisch.

 

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